3D-Brillen, bei denen das linke Auge Rot, das rechte Cyan (also Blaugrün) sieht, kann man leicht selbst herstellen. Von der Geschenk- oder Traubenzuckerfolien-Methode abgesehen, ist es dem analogen Fotografen (oder einfach jedem, der eine analoge Kleinbildkamera hat) möglich, viele solcher Brillen in guter Qualität und recht kostengünstig selbst zu “produzieren”.

Neben der Kleinbildkamera benötigt man einen PC, Flachbildmonitor und einen Kleinbild-Diafilm (Mittelformat tut es natürlich auch, von der Größe her dürfte aber KB reichen). Diesen legt man in die Kamera ein und fotografiert die Farben Rot und deren Umkehrfarbe Cyan vom PC-Monitor ab. Dabei bedeckt die Farbfläche den gesamten Bildausschnitt (besser etwas mehr), während die Kamera auf “unendlich” fokussiert ist. Andere Lichter im Raum schaltet man am besten aus, damit der Belichtungsmesser der Kamera nicht irritiert wird.

Wer einer leichten Randvignettierung entgegenwirken möchte, kann die Aufnahmen um jeweils eine halbe Blende überbelichten. Auf diese Weise lassen sich aus einem Diafilm mit 36 Bildern mindestens 18 Anaglyphenfolien herstellen.

Ein passendes Gestell findet sich hier zum Download und Ausdruck auf möglichst dicke Pappe. Sollten die Bügel zu lang sein, können sie natürlich zurechtgeschnitten werden. Da meine (auf Fotopapier gedruckten) Brillenbügel etwas zu instabil waren, habe ich sie mit ein paar Holzstäbchen verstärkt – nicht schön, aber praktisch .

Mein Film wurde in E-6 Chemie selbst entwickelt. Zusammen mit dem Brillengestell funktioniert er als astreine 3D-Brille. Das Gute an der Sache: Mit einem Testfilm kann man unterschiedliche Farbstufen vom Monitor abfotografieren und später herausfinden, welche am besten passt. So habe ich auch die Farbe Blau benutzt, welche sich zwar auch recht gut in einer 3D – Brille einsetzen lässt, jedoch nicht so gut funktioniert wie Blaugrün.