Am Mittelformat reizt mich unter anderem die Größe der Negative bzw. der Dias, die sich nicht mehr – wie bei KB – auf 24 x 36 Millimeter belaufen, sondern Maße von 6 x 9 Zentimeter annehmen. So beispielsweise mit der Kamera des Namens “Agfa Clack”. Sie bietet nur wenige Einstellmöglichkeiten – zwei Blendenstufen, eine optional einschwenkbare Nahlinse sowie zwei Belichtungszeiten, “M” und “B”. Mit Drahtauslöser-Anschluss, manueller Belichtungszeit und Sucher ist die Clack aber auch für die Pinhole-Fotografie sehr interessant.
Ein Nachteil dieser Kamera ist jedoch das Gewicht: durch ihre Leichtigkeit fällt es schwer, sie ohne Stativ richtig ruhig zu halten. Am besten, man kann sie irgendwo aufstützen – oder man hat eine ruhige Hand . Abhilfe könnte hier z.B. ein Holzklotz schaffen, der als Gewicht dient und mittels Stativschraube an der Clack montiert wird.
Die Bilder entstanden auf ADOX CHS 50, der empfindlichkeitsmäßig gut für die Kamera geeignet ist. Qualitätsmäßig ist die Agfa Clack wohl eher nur für Kontaktkopien oder geringe Vergrößerungen geeignet, jedoch kommt man mit ihr schnell zu Erfolgen und hat einen guten Einstieg ins Mittelformat.
Folgende Bilder stammen von einem Farbdiafilm, welcher 100 ASA “schnell” ist. Da die Agfa Clack für ca. 50 ASA optimiert ist, war es nötig, den Film beim Entwickeln im E-6 Prozess um eine Blende zu pullen. Durch diese Helligkeitssteuerung bei der Entwicklung kann auch die Anzahl an Filmen vergrößert werden, die man mit der Clack belichten kann. Theoretisch bedeutet das bei Filmen mit …
- 25 ASA: 1 Blende pushen
- 50 ASA: normal entwickeln
- 100 ASA: 1 Blende pullen
- 200 ASA: 2 Blenden pullen
- 400 ASA: 3 Blenden pullen
In der Praxis kann zu viel Über- oder Unterentwicklung jedoch negative Auswirkungen auf den Bildkontrast haben. Eine Blende stellt jedoch noch kein Problem dar:
Hallo,
auch ich möchte Experimente mit einer mir erst kürzlich “zugelaufenen CLACK” machen. Wie komme ich an die passenden Filme heran?
Rollfilme des Typs 120 sind am einfachsten über das Internet zu beziehen (Fotoläden müssten die Filme wahrscheinlich auch erst bestellen), beispielsweise bei FotoImpex. Hat man keine Möglichkeit, sie selbst zu entwickeln, können sie auch im Fotoladen abgegeben werden – wie Kleinbildfilme auch.