Farbnegativfilme in Caffenol

Farbnegativfilme lassen sich auch zu Schwarzweiß-Negativen verarbeiten, was geradezu nach einem Test mit Caffenol schreit. Als Grundlage habe ich Rezept und Entwicklungszeit für den Agfa APX 100 SW-Negativfilm genommen:

  • 350 ml Wasser
  • 6 TL Instant-Kaffee
  • 3 TL Waschsoda
  • 1/4 TL Vitamin C

20 Minuten lang entwickeln, dabei während der ersten Minute ständig und danach einmal alle drei Minuten kippen.

Das Ergebnis eines Farbnegativfilmes mit 200 ASA sieht dann ungefähr so aus:

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Wie man sieht, sind die Negative durch die Orange-Maske des Farbnegativfilms gefärbt und auch stark abgedunkelt (bei unterschiedlichen Filmsorten ist auch der Orangeton der Maske verschieden). Damit sind sie zur Vergrößerung nicht gut geeignet. Stattdessen können die Negative digitalisiert und bearbeitet werden. Zunächst wird hierbei die Farbe aus dem Bild genommen, invertiert und die Bildhelligkeit angepasst:

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Dadurch wirken die Bilder sehr flau und kontrastarm. Zudem wird die Kornstruktur gröber. Das erfordert eine Tonwertkorrektur (hier automatisch durchgeführt), die die Bilder noch gröber, aber auch kontrastreicher werden lässt:

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Fazit: Farbnegativfilme können recht gut mit Caffenol zu SW-Negativen entwickelt werden, sind jedoch nur für die digitale Aufbereitung geeignet. Je nach Bild tritt eine deutlich grobe Kornstruktur hervor, was einen gewissen Charme hat. Das Experimentieren macht allemal Spaß – und die Ursprungsnegative selbst sehen als Bilder gar nicht mal schlecht aus.

2 Kommentare zu „Farbnegativfilme in Caffenol

  1. gpschnyder

    Hi,
    erst mal danke für’s sharen. Findet sich echt ne Menge Informationen hier. Hab mal ne Frage und hoffe das du mir weiter helfen kannst. Ich hab hier noch 6 k40 Filme rum fliegen. Unbelichtet zu meiner gebrauchten braun 400 dazu bekommen. mhd 1980 oder so :)

    Ist es möglich die mit caffenol zu entwickeln? wenn ja, wie muss ich die Menge anpassen damit ich die in dem Selbstbauentwickler entwickeln kann?

    hoffe du kannst helfen. sind meine ersten Schritte mit Film, und ich möchte so viel diy wie möglich nutzen.

    Antworten
    1. Niklas RühlNiklas Rühl Beitragsautor

      Wenn es deine ersten Schritte mit Super 8 Film sind, würde ich dir (auch wenn du unbedingt selbst probieren willst), erst mal empfehlen, eine Kassette frischen Films zu kaufen und entwickeln zu lassen – einfach nur, damit du siehst, wie schnell man einen guten Erfolg erzielen kann. Wenn man mit allzu wilden Experimenten anfängt, kann es sein, dass einem die “Niederlagen” den Spaß an der Materie verderben. Also, mach doch erst mal ein paar Erfahrungen mit Kodak Tri-X oder Ektachrome 100D (den man auch leicht selbst entwickeln kann – fast sogar mit Erfolgsgarantie), damit du weißt, dass es funktioniert. Dann kannst du immer noch experimentieren.
      Mit Kodachrome habe ich bezüglich Caffenol noch keine Erfahrungen gemacht – vllt. lieber erstmal mit Rodinal, PQ Universal oder Dokumol probieren.

      Antworten

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