Um Dias und Negative möglichst einfach und schnell zu digitalisieren, braucht man weder einen Diascanner noch eine sogenannte “Durchlichteinheit” – zumindest keine fertig gekaufte. Alles, was man zur Hand haben sollte, ist ein normaler Scanner, ein Stück weißes Plexiglas (das kann man zum Beispiel für kleines oder gar kein Geld als Verschnitt im Baumarkt bekommen), eine Energiesparlampe (mit kalter Lichtfarbe Lichtfarbe) sowie Bildbearbeitungs-Software.
Zunächst werden die Dias oder Negative auf den Scanner gelegt, darüber kommt das Plexiglas. Beim Scannen hält man die Lampe in 10-20 cm Entfernung über der Plexiglasscheibe, damit sich das Licht gleichmäßig verteilt. Die Auflösung sollte wenigstens 1200 dpi betragen.
Bei Diafilmen muss nicht mehr viel nachbearbeitet werden, Negative werden schon etwas aufwändiger. Hier reicht es nämlich nicht aus, die Farben per Software zu invertieren. Zunächst wird die hellste Stelle im Bild ausgewählt und mit dieser Farbe eine Fläche gefüllt. Dann werden beide Ebenen – das Bild und die Fläche – invertiert. Die Fläche wird hinter das Bild gelegt, dessen Ebene man nun subtrahiert. Jetzt müsste das Bild schon ungefähr die richtigen Farben haben, nur die selbe Färbung wie das Negativ – bei Farbfilmen einen Orange- bis Braunton. Um diesen Flächen ihre ursprüngliche Farbe zurückzugeben, werden im Menü der Gradationskurven die hellsten Stellen im Bild als solche gekennzeichnet – wenn nötig, verfährt man so auch mit den dunkelsten Stellen.
Am besten nimmt man für den ersten Scan ein Negativ, für das bereits ein Abzug erstellt wurde, bearbeitet so lange, bis der Scan in etwa so aussieht wie der Abzug und notiert sich die Arbeitsschritte. So kann man durch die immer gleiche Arbeitsweise wenigstens annähernd vergleichbare Ergebnisse erzielen, falls der Farbton des Monitors nicht allzustark vom Print abweicht.
Eine andere Möglichkeit, Negative und Dias zu digitalisieren, bietet das Abfotografieren von einer Leuchtplatte. Diese kann aus den oben genannten Utensilien leicht selbst gebaut werden. Für die einmalige Digitalisierung weniger Bilder kann auch ein Provisorium ausreichend sein – hier bildet beispielsweise eine Holzkiste den Hohlraum der Leuchtplatte.