Es gibt viele Möglichkeiten, Filme unkonventionell zu belichten: Unter- und Überbelichtung mit angepasster Entwicklung, Doppelbelichtungen, Pinhole-Belichtung, Langzeitbelichtungen, usw.
Eine andere Möglichkeit ist aber auch, den Film einfach umzudrehen und ihn durch die Trägerseite zu belichten. Wegen der Färbung der so entstandenen Bilder wird diese Belichtungsmethode auch “Redscale” genannt. Wissend, dass es auch spezielle Redscale-Filme gibt, bei denen man nichts weiter beachten muss (die allerdings relativ teuer sind), habe ich mir einen Farbnegativfilm entsprechend vorbereitet und selbst einige Bilder gemacht.
Ich habe einen CN-Film mit 200 ASA verwendet. Dieser wurde im Dunkeln aus der Patrone gezogen, abgeschnitten, umgedreht und mit Tesafilm wieder angeklebt. Komfortabler ist es jedoch, wenn man eine leere Filmpatrone hat, an der noch ein Stück Film herausschaut. Man schneidet einfach die Lasche eines neuen Filmes ab, klebt ihn im Hellen verkehrtherum an das Filmstück der alten Filmdose und spult im Dunkeln um. Nachdem das Licht wieder an ist, kann der Film von der neuen Dose abgeschnitten werden. Nun wird noch eine neue Filmlasche ausgeschnitten, und schon hat man seinen selbst gemachten Low-Budget Redscale-Film.
Durch die Belichtung von der Trägerseite kommt etwas weniger Licht auf die eigentliche Emulsion, was dazu führt, dass etwas überbelichtet werden muss – mindestens um eine, besser jedoch um zwei Belichtungsstufen. So habe ich meinen Film auf 50 ASA belichtet.
Allerdings kann bei Redscale eine Veränderung der Belichtung verschiedene Abstufungen des Effekts hervorrufen. Hier wurde der Film beim ersten Bild als 50 ASA belichtet, beim zweiten Bild als 100 ASA:
Bei der Aufnahme ging die Sonne weder auf noch unter . Aus den Bildern erkennt man auf jeden Fall, wie verschiedene Atmosphären und Farbstimmungen durch unterschiedliche Belichtung ausgelöst werden können. Auf Flickr.com gibt es eine Belichtungsreihe eines Motivs, die diesen Effekt verdeutlicht.
Redscale-Filme – auch selbst gemachte – können zur Entwicklung und Vergrößerung abgegeben werden – auch die mit einer Klebestelle am Ende. In einem Fachlabor sollten die Farben nicht digital “verschlimmbessert” werden, wie es so schön heißt. Durch die falschseitige Belichtung, gefolgt von normaler Vergrößerung, werden die Abzüge seitenverkehrt. Das kann zwar durch Scannen geändert werden, jedoch finde ich die Ergebnisse so wie sie sind auch sehr interessant. Durch die rote Färbung vermitteln sie einen zusätzlichen Eindruck der Nostalgie – wie eine Zeitreise in die Vergangenheit:
finden Ihre Artikel sehr interessant und ich sollte Ihre Ideen aufgreifen und selbst versuchen umzusetzen.
Ich finden das Experimentieren mit Filmen spannend und Ihre Bilder geben durch die veränderte Farbstimmung
vieles wieder, was nur mit Analogfilm so möglich ist.
Freunde des Analogfilms