Drei Streifen Super-8-Film werden der Länge nach übereinander in eine Kleinbildpatrone gespult und in einer Fotokamera belichtet. – Ein recht experimenteller Ansatz, der viel Spielraum für Fehler lässt. Natürlich ist dieser Versuch kein ernstzunehmender Fotofilm-Ersatz als vielmehr eine Spielerei mit den Möglichkeiten, Film auch mal anders zu nutzen als üblich.
Das Experiment sieht wiefolgt aus: Im Dunkeln werden drei jeweils etwa einen Meter lange Streifen aus einer Super-8-Kassette entnommen. Ein Kleinbildfilm wird so weit es geht aus der Patrone herausgezogen. Die drei Super-8-Streifen werden mit der Schichtseite nach oben auf den Film geklebt. Überlappungen sind nicht unwahrscheinlich, wären aber auch nicht schlimm, da das Ganze eh ein Experiment ist.
Der Film aus der Patrone dient als Unterlage, damit die 3 Super-8-Filmlagen (mit einer Gesamthöhe von 3 x 8 = 24 Millimetern) nicht durcheinander geraten (sie sind nur am Anfang und am Ende des KB-Films festgeklebt) und sorgt gleichzeitig wegen der Kleinbildperforation für einen problemlosen Transport in der Kamera.
Nach der Belichtung der ca. 15 Bilder (da der Filmwickel jetzt etwa doppelt so dick ist) wurden die Super-8-Streifen aneinander gereiht und im Lomo-Tank in Caffenol-C entwickelt. Nach der Trocknung wurden sie wieder (möglichst) bildgenau übereinander geklebt und so auf Fotopapier vergrößert. Sinn der ganzen Sache: Experimentelle Einbelichtung der Perforation und sichbares Korn durch die starke Vergrößerung. Material: etwa 20 Jahre abgelaufener Kodachrome 40, der um zwei Blenden überbelichtet wurde.
Wie erwartet werden die Perfolöcher des Super-8-Films überstrahlt auf dem Print wiedergegeben. Teilweise ist sogar die “Kodachrome” – Randschrift zu lesen. Ich finde das Ergebnis sehr interessant – vor allem auch deshalb, weil man die drei schmalen Filmstreifen in der Bildbühne des Vergößerers nicht wirklich hundertprozentig bündig und parallel ausrichten kann. Überlappungen gab es keine. Mal sehen, wie das Ganze dann projiziert aussieht.
Hier noch das Gegenstück, also der “Kleinbild-Trägerfilm”. Neben den Perfoabdrücken hat er auch ein bisschen Licht von den Motiven abbekommen.