Archiv für den Monat Dezember 2012

“Super 8 lebt.”

Am 1. Dezember konnte jeder, der aus früheren Zeiten Privatfilme auf Normal-8-, Super-8- oder 16-Millimeter-Material besaß, der SCHIRN KUNSTHALLE in Frankfurt einen Besuch abstatten. Die Kinothek Asta Nielsen veranstaltete dort den “Internationalen Home Movie Day” (HMD) – ein Tag, an dem zeitgleich Filmorganisationen in vielen Städten rund um den Globus teilnehmen und analoge Filme entgegennehmen, sichten, gegebenenfalls aufbereiten und vor einem Publikum projizieren. Das gibt den Besitzern der Filme die Möglichkeit, sie nach langer Zeit wieder (oder womöglich zum ersten Mal) zu Gesicht zu bekommen – und das kostenlos und ohne Anmeldung.

Nicht jeder hat mehr einen analogen Filmprojektor im Haus, und genau das ist eine wichtige Motivation der aus den USA stammenden “Home Movie Day” – Bewegung. Doch nicht nur das Sichten der Filme ist es, was sie ausmacht, sondern auch der Dialog mit anderen Filmbesitzern, anwesenden Filmemachern, -kuratoren und -technikern. Mit ihnen kann man ins Gespräch kommen über den Zustand des eigenen Filmmaterials, dessen optimale Lagerung, Vorteilen gegenüber digitaler Technik und auch Empfehlungen zur Digitalisierung.

Die Kinothek Asta Nielsen veranstaltete den HMD in diesem Jahr zum zweiten Mal. Sie ist eine Kulturinitiative unter der Leitung von Karola Gramann mit der Zielsetzung, die Filmarbeit von Frauen zu bewahren und zu präsentieren. Gerade das Medium Home Movie ist dafür geeignet, zeigt es doch Familien in ihrem privaten Umfeld mit Kaffeetafeln, Hochzeits- oder auch Urlaubsfilmen. Durch ihr Alter sind diese Medien Zeitzeugen mit einem dokumentarischen Wert, die es verdient haben, erhalten zu werden. Dass durch eine Veranstaltung wie den HMD weiterhin über analogen Film geredet und ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, ist dabei fast schon ein sehr wünschenswerter Nebeneffekt. Denn analogen Film gibt es nach wie vor, es weiß nur nicht jeder.

Das folgende Video gibt einen Einblick über die Veranstaltung am 1. Dezember.

Zur weiteren Information:

Ein kleines Filmgeschenk

Weihnachten steht vor der Tür, da dachte ich, beschenke ich die Leser dieses Blogs mit einer kleinen Filmcollage. In ihr gebe ich die Eindrücke wieder, die ich bei meinem diesjährigen Besuch der Zeche Zollverein in Essen hatte. Gedreht habe ich mit meiner Nizo Professional auf Agfa APX 100 Super 8 Material – selbst entwickelt mit Agfa Rodinal (1+50), 13 Minuten bei 20° C.

Nicht auch noch der Ektachrome!

Gestern wurde bekannt, dass Kodak seinen einzig verbliebenen Farbumkehrfilm für den Cinebereich, den Ektachrome 100D, einstellt. Auch nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, mag ich es immer noch nicht so ganz begreifen. Natürlich, es war nur eine Frage der Zeit, bis die insolvente Firma Kodak diesen Schritt macht – aber so schnell?

Nach Angaben der Firma Wittner ist die letzte Charge des Materials schon in Verarbeitung, Kodaks Vorräte reichen angeblich für nur (!) drei Monate. Liegt der letzte Guss also schon längere Zeit zurück? Bisher herrschte von Seiten des ehemals gelben Riesen doch auch Optimismus für die Schmalfilmwelt. Weiterlesen