Echte Filmtitel sehen nicht nur gut aus, sondern wirken vor allem in selbst gemachten Super 8 – Schwarzweißfilmen edel. Die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund kann man ganz leicht selbst auf Film festhalten.
Eines noch vorweg: Wer nicht den Weg über gedruckte Titel gehen möchte, kann sie auch von einem hochaufgelösten PC-Monitor abfilmen. Hier sollte man aber vorher Belichtungstests machen.
Das braucht man
- Einen PC plus Textverarbeitung (handschriftliche Titel mit schwarzen Fettstift gehen natürlich auch)
- Drucker und normales Druckerpapier
- Fotopapier (10×15 cm, PE-Träger, möglichst harte Gradation, matte Oberfläche; Kosten: ca. 15 Euro für 100 Blatt )
- dunkles Zimmer
- Möglichkeit, Fotopapier zu verarbeiten (Schalen, Zange, Entwickler, Fixierer etc.)
- Film- oder Fotoleuchte (Baustrahler geht auch)
- Graukarte
Das macht man
Für gut aussehende, kontrastreiche Filmtitel muss man nicht mit Negativfilm und Zwischennegativ auf Fotopapier arbeiten. Es reicht aus, die Titel in der passenden Größe spiegelverkehrt (!) mit schwarzer Tinte auf normales Druckerpapier auszudrucken und davon eine Kontaktkopie auf kontrastreiches Fotopapier zu machen.
Dazu legt man das Fotopapier mit der Schichtseite nach oben (bei matter Oberfläche erkennt man die Schichtseite evtl. nicht sofort, hier hilft das Erfühlen der “klebrigen” Seite mit einem angefeuchteten Finger). Darauf kommt der ausgedruckte Titel mit der Schrift nach unten. Am besten, man beschwert das Ganze mit einer sauberen Glasplatte. Belichten kann man mit einem Vergrößerer, eine einfache Lampe tut es zur Not auch.
Um die optimale Belichtungszeit herauszufinden, ist es ratsam Belichtungsreihen anzufertigen, wobei sich die Zeiten doppeln, z.B. 4 – 8 – 16 – 32 – 64 Sekunden. Nach der Entwicklung erkennt man die Stellen, die zu wenig Licht abbekommen haben, daran, dass man noch ein Muster des Druckerpapiers auf dem Fotopapier erkennt. Der Abschnitt, dessen Hintergrund tiefschwarz, die Schrift aber noch reinweiß ist, hat die perfekte Belichtungszeit. Feinabstimmungen kann man ggf. durch eine zweite Belichtungsreihe in Drittelblenden machen, z.B. 8 – 11 – 13 – 16 – 20 Sekunden. Den richtigen Wert sollte man notieren, damit man nicht jedes Mal neue Belichtungstests machen muss.
Sind die Titel gemacht, müssen sie nur noch abgefilmt werden. Ich nutze dazu meine Nizo Professional in der Macro-Einstellung. Vorteil: Ich kann sehr nah mit der Kamera an das Papier, die Titel müssen nicht sonderlich groß sein, und eine gute Ausleuchtung ist ebenfalls machbar. Ein Baustrahler mit – je nach Filmenpfindlichkeit – 400 Watt oder eine 1kW-Filmleuchte reichen absolut aus. Wer möchte, kann die Titel am Rand mit Klebeband auf der Unterlage befestigen.
Bevor man die Titel abfilmt, sollte man eine Graukarte darauf legen und diese anmessen. So ist das Schwarz später wirklich schwarz und die Titel leuchten weiß. Man sollte wirklich darauf achten, mattes Fotopapier zu nutzen, da sonst Spiegelungen der Lichtquelle oder der Kamera auf dem Papier entstehen können.